Anschlammen in Norderstedt am 18.05.02 (von Peter)
Endlich war mal wieder "Schlamm satt" angesagt. Schon vor einigen Tagen hatte ich nochmals die Schlammstellen ausgiebig erforscht und die beste Stelle ausprobiert. So konnte es also losgehen.

Ich trug an diesem Tage eine Lederjeans, darunter - weil meine Lederjeans färbt - eine hautenge Leggins, dazu ein TShirt und darüber ein Jeanshemd. Da in den Schlammstellen teilweise Steine und Metallreste liegen, hatte ich meine Knobelbecher aus Bundeswehrbeständen angezogen.

Dann kamen nach und nach die anderen Mitmacher. Zuerst Jürgen, dann Christian und zuletzt noch der Thomas. Die meisten hatten normale Jeans mit TShirt und Turnschuhen an. Thomas trug allerdings ein leuchtendweisses Oberhemd und eine Jeansjacke. Na ja, dann konnte es ja losgehen.

Anmerkung:
Die Kieskuhle in Norderstedt ist riesig gross - es gibt verschiedene Baggerseen, kleine Tümpel, Schwemmgruben und aufgelassene Gruben, die nach und nach mit Lehmaushub u.ä. gefüllt werden. Eine dieser Gruben - die größte von allen - war unser Ziel. Es gibt drei Wege zur besten Schlammstelle:

1. durch einen flachen ca. max. 100 cm tiefen und auf dem Grund versumpften Tümpel/See,
2. den Weg am Ufer entlang über frisch aufgeschütteten Lehmaushub und
3. den Weg über die Halde und dem losen Lehm-Sand-Gemisch hinabrutschend (schockt sich bei Regen!) bis zum Tümpel.

Wir wählten den (jetzt) trockenen und leichten Weg über die Halde. Das Schlammloch selbst besteht aus hellgrauem Tonschlamm, der etwa bis zu 50 cm tief ist. Die Konsistenz ist zäh bis dünnflüssig wässrig. Diese Stelle ist für Absacker, also Leute, die gerne bis zum Bauch versinken, weniger geeignet. Für die Absacher gibt es andere Stellen - vor allem bei oder nach starkem Regen!!

Christian und Jürgen zog es mehr zum Wasser und sie gingen daher weiter zum nahegelegenen Badesee. Ich selbst blieb mit Thomas am Schlammloch. Wie man hier liest, waren wir also nur 4 Leute - ein fünfter aus Berlin kam viel später noch dazu. Fünf Leute auf solche einem Treffen ist doch reichlich oder? Nun denn... Ich bin ja der Typ, der gerne langsam nass oder schlammig wird, und so ließ ich mir Zeit. Erstmal rumstapfen, in Pfützen springen, eine barzen (rauchen) und zugucken, was der Thomas so macht. Er hatte es sich im Schlammloch bequem gemacht. Bequem heisst ein bisschen hinsetzen und im Modder rumpantschen und den zähen Tonschlamm durch die Finger gleiten lassen. Nach und nach wurde ich animiert mitzumachen. Also erstmal auf die Knie und dann langsam auf die Seite kippen. Da war ich schon mal total verschlammt bis zum Popo (neudeutsch: Arsch). Dann wieder raus und im nahen Tümpel den Dreck abwaschen. Ist doch ein geiles Gefühl, wenn die Hosenbeine so richtig nass u n d dreckig sind oder?

Thomas fing nun an mit Schlamm zu werfen - klatsch, schon klebte ein dicker Placken auf meinem Rücken. Hier an dieser Stelle gab es keine Steine oder ähnliches im Schlamm, sodaß man ohne Gefahr rumbaggern, werfen oder sich fallen lassen konnte. Klatsch, klatsch...und schon ging die Schlammschlacht los. Das wollte ich schon immer mal machen - einfach irre. Bis ins Gesicht spritzte das graue Zeug und nach kurzer Zeit sahen wir aus wie die Schweine. Und das gute daran: keine Zuschauer weit und breit!!!

Und nun abwaschen? Nein - nur das nicht sondern jetzt kam der nächste Wettstreit. Am Rande des Schlammloches auf den Bauch legen und auf allen vieren (Knie und Ellenbogen) gute fünf Meter durch den Dreck robben - mal sehn' wer zuerst ankommt. Irres Feeling, denn der Schlamm und das wenige Wasser waren ziemlich warm und schmierig. Am Ende angekommen umdrehen und auf dem Rücken (!) langsam aus der Schlammgrube rausschieben, damit auch der Rücken was abkriegt. Danach mal wieder ins Wasser und den gröbsten Dreck abwaschen - und wieder rein in den Schlamm.

Nach gut einer Stunde hatten wir erstmal genug geschlammt und sind zu den anderen zwei Klamottenbadern bzw. zum Baggersee gegangen. Ich selbst war ja wieder relativ sauber - allerdings wurde meine Lederjeans immer länger und länger und fing an zu rutschen; die Knobelbecher waren nun sehr eng geworden durch den Schlamm, der noch drinnen war. Thomas hatte sich nur leicht abgewaschen und ging so verschlammt wie er war zum Baggersee. Das schneeweiße Oberhemd war jetzt beigefarben. Am See haben wir dann noch ausgiebig gebadet und sind dann wieder am Schlammloch vorbei Richtung Parkplatz gelatscht. Diesmal nahmen wir allerdings den Rückweg durch den flachen Tümpel. Die Watstrecke beträgt ja immerhin runde 20 Meter, und der Grund ist sehr schlammig!!

Umgezogen in der Kuhle? Hat sich niemand, denn das kann man ja bei den Autos machen!
Zuschauer? Keine gehabt!
Spaße gehabt? Na, klar, was denn??

Und der fünfte Mann (Tommy) wartete bei den Autos, weil er uns nicht finden konnte. Hat der was verpasst? Hat er nicht, denn Thomas ging mit Tommy natürlich nochmal zu der Stelle, um vor dem Dunkelwerden nochmals nass und schlammig zu werden.