Klamottenbad im Freibad (von Christian)

Ich war heute Mittag im Freibad schwimmen. Wieso eigentlich ins Freibad zum Schwimmen, wird sich mancheine(r) fragen..... Ganz einfach: zum Badesee fahre ich mit den Auto 'ne gute halbe Stunde und ins Freibad kaum 5 Minuten mit den Fahrrad.

Bei einer Lufttemperatur von rund 18 Grad und einer Wassertemperatur von 21 Grad ist im ungeheizten Freibad eh nix los, so daß es eher möglich ist mit Klamotten zu schwimmen als wenn es 30 Grad oder mehr sind und damit das Bad brechend voll ist.

Im Freibad angekommen, bin ich zur Badeaufsicht gegangen, die gerade dabei war die Wege vom Grünzeug zu reinigen. Ich habe einfach gefragt, ob ich mit Klamotten schwimmen darf. Nach einem erstaunten Blick der Badeaufsicht entwickelte sich ein kleiner Dialog:

Wie bitte! Sie wollen etwa mit Ihrer Kleidung schwimmen?

Ja, so wie ich angezogen bin (Info: Jeans, T-Shirt, Sweatshirt, Sportschuhe).

Und wieso???

Naja - es macht mir Spaß!

Haben Sie denn Kleidung zum wechseln dabei?

Ja, habe ich!

Aber doch ohne Schuhe schwimmen - oder?

Eigentlich so wie ich bin - mit Schuhen! *grins*

Aber Klamotten waschen kostet bei uns extra!*grins*

Die Klamotten sind frisch gewaschen....

Naja - denn man los!


Immer noch ein wenig erstaunt darüber, was ich vorhatte gingen die beiden wieder ihrer Arbeit nach. Ich legte den Rucksack mit den Wechselklamotten auf eine Bank, leerte meine Hosentaschen und ging zu einer Leiter. Langsam, eine Stufe nach der anderen, ging es ins Wasser. Auf der dritten Stufe hielt ich jedoch an und ging wieder aus dem Wasser raus, da ich doch lieber mit einem Sprung vom Beckenrand den Badespass begann.
Ich bin dann zu nächsten Leiter geschwommen - und wieder raus aus dem Wasser. Von einem Holzsteg, der früher einmal die Sprungtürme trug, ging es wieder ins Wasser. Ich durchschwomm dann das Becken.

Ein paar Jugendliche, die wohl gerade Schulschluß hatten und am Freibad vorbeikamen, konnten sich das Lachen nicht verkneifen als sie sahen wie ich triefend nass aus dem Wasser kam. Die dachten wohl ich wäre ins Wasser gefallen. Nachdem ich wieder ins Wasser gesprungen bin sind sie weitergezogen.

Nach einer guten halben Stunde im Wasser wurde es mir aber doch zu kalt, und ich verließ das Wasser um mich umzuziehen und danach das Bad zu verlassen.

Zuhause angekommen entschloss ich mich, doch noch mal ins beheizte Freibad zu fahren, weil es ja bis 20 Uhr offen hat. Also Klamotten einpacken und nichts wie los.

Am Freibad angekommen erst mal schauen, was los ist bevor es rein geht. Halb ums Bad gelaufen mußte ich jedoch feststellen, daß noch viel Betrieb war. Und was ist das? Da werden gerade die Wasserballtore zu Wasser gelassen!
Das war’s denn ja wohl mit dem baden im beheizten Freibad. Wie ich an der Kasse erfahre, gibt es hier und heute noch ein Wasserballspiel. Also verschiebe ich das schwimmen auf morgen - oder? Aber da gibt es ja noch das eine oder andere Regionalbad in Hamburg! Eins davon liegt fast auf meinem Heimweg; es ist zwar nicht beheizt, aber einen Versuch wert.

An der Kasse des Bades schnell gefragt, ob was los ist, wie warm das Wasser ist (Info: 20 Grad), und ob ich mal mit Klamotten schwimmen darf. Mit einer Miene, die nichts Gutes bedeuten kann, gibt es als Antwort ein klares nein - "bei uns im Bad gibt es so was nicht".

Naja, was soll’s wo ich schon mal hier bin kann ich auch in normaler Badehose (ja - sowas habe ich auch!!) baden gehen. Im Freibad läuft mir ein Mitarbeiter über den Weg. Getreu dem Motto "Fragen kostet nix", frage ich ihn, ob ich mit Klamotten schwimmen darf. Ich sage aber auch gleichzeitig, daß die Dame an der Kasse schon NEIN gesagt hat.

Mit welchen Klamotten wollen sie Schwimmen?

Mit den Klamotten die ich anhabe!

Hmm...., da muß ich erst den Chef fragen!


Er geht ein paar Schritte Richtung Kasse, dreht sich aber noch mal um und fragt mich:

Und weshalb wollen sie mit Klamotten Schwimmen?

Naja, es macht mir halt Spaß. Ausserdem bin ich bei der DLRG, und das wäre eine gute Übung für mich!

Ich frag mal.....


Mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet.

Ein Paar Minuten später ist er wieder da und sagt: es ist alles klar - Sie dürfen....

Also runter zum Becken und Taschen ausleeren. Dann noch schnell bei der Wasseraufsicht vorbei und nochmal fragen, ob denn sein Kollege ihm gesagt hat, was ich vorhabe. Als meine Frage mit Ja beantwortet wird, geht zu den Startblöcken.

Rauf auf den ersten Block; mit einem schnellen Blick auf die anderen Badegäste, die im Wasser ihre Bahnen ziehen, geht’s mit eine Sprung ins Wasser. Nach ein paar erstaunten Blicken der anderen Badegäste - mehr Reaktionen gab es nicht -, konnte ich über eine Stunde baden und schwimmen. Selbst als ich nach gut einer dreiviertel Stunde aus dem Wasser gegangen bin, um mein Sweatshirt auszuziehen und anschließend mit T-Shirt wieder reinzuspringen, gab es keine Kommentare. Nachdem ich genug hatte, bin ich noch mal zur Aufsicht und habe gefragt, ob ich wiederkommen könnte, wenn das Bad nicht so voll ist. Wenn sie vorher Bescheid sagen ist es kein Problem. Es ist zwar etwas ungewöhnlich, aber warum nicht. Mit den Worten, ich muß jetzt erst mal unter die heiße Dusche, habe ich mich verabschiedet und bin auf die andere Seite des Beckens geschwommen. Nachdem ich mich unter der heissen Dusche aufgewärmt hatte, habe ich mich umgezogen und ab nach Hause.

Leider war die Kasse schon zu, und so konnte ich der Dame an der Kasse nicht mehr sagen, das es so was in ihren Bad doch gibt.

Und was sagt uns diese (wahre!) Geschichte?

Wir haben alle einen Mund und können fragen, ob wir in Klamotten schwimmen dürfen. Die Frau an der Kasse ist bei solch einer Frage nicht immer die richtige Ansprechpartnerin sondern eher die Badeaufsicht, der Bademeister oder der Chef einer Badeanstalt.

Versucht es doch mal!!