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Alstertour am 29.04.00 (von ego)

Am 1. Juni plante der Norddeutsche Wetclub Nasse Jeans & Co. eine Bootstour auf der Alster. Um diesen Nachmittag nicht im Chaos versinken zu sehen, haben wir, Peter aus Ahrensburg, Zaphod aus Kiel, Robbi aus Lüneburg und ego (Sternschanze) eine Probefahrt gemacht. Hier ein kurzer Bericht des Ablaufs.

Diese Probefahrt auf der Alster diente zur Erkundung der Location und der Durchfürbarkeit der Veranstaltung am 1. Juni. Aus diesem Grund trafen wir uns bei einem Bootsverleiher am Eppendorfer Marktplatz. Wir mieteten ein Vier-Personen-Tretboot, mit dem wir die Alster aufwärts trampelten und einige Seitenkanäle erkundeten. Eine tolle Aussicht, denn Privatgrundstück reihte sich an Privatgrundstück. An jedem der privaten Bootsanleger fanden wir zumindest ein Kanu oder Ruderboot. Es war nach 12 Uhr, und das Wasser hatte erfreuliche 16 bis 18 Grad, je nachdem, ob wir am Ufer gemessen hatten oder in etwas größerer Wassertiefe weiter vom Ufer entfernt. Einzig der Wanderweg entlang der Alster bot die Möglichkeit eines Landausfluges. Allerdings nutzen diese winzigen Grünstreifen auch viele sonnenhungrige, die spärlich bekleidet auf ihrem Handtuch lagen. Eine etwas reifere Dame auf einem Fahrrad kam vorbei und konnte nicht umhin, unserer Treiben zu kommentieren. Sie sah gerade Robbi ans Ufer kraxeln und fragte ihn fast bewundernd, ob er nur aus Jux und Dollerei ins Wasser gesprungen sei. Er lächelte und brachte ein »Jo« hervor. Wir unterhielten uns noch ein wenig übers Baden in der Alster (wir sollen doch bitte den Kindern kein schlechtes Vorbild sein, denn erst vor ein paar Jahren ist ganz in der Nähe ein Kind ins Wasser gefallen und nicht wieder aufgetaucht) und sie brach auf zu ihrer Mutter, die in einem Pflegeheim lebte. Robbi zündete sich eine Zigarette an und ich ermahnte ihn, er solle Kindern kein schlechtes Beispiel sein.

Diese Stellen mussten wir also abhaken. Es gab einfach nichts, was eine größere Gruppe zusammenhalten könnte. Wir zogen weiter zum Stadtparksee.

Auch dort gab es einen Bootsverleiher, der sogar etwas günstiger war, als der in Eppendorf. Die Lufttemperatur war inzwischen auf 27 Grad geklettert, allerdings wurde es wolkiger, ein Gewitter war am Entstehen. Wir suchten uns ein lauschiges Plätzchen gegenüber des Landungsstegs des Bootsverleihers (eine Schwimmminute entfernt) am Durchstich zum Goldbekkanal. Hier gab es seichte Stellen, die langsam ins Wasser führten, freilich auch sehr viel mehr Zuschauer. Peter war gerade am Messen der Wassertemperatur und ich die sublimnische Topographie, da kam der Ausflugsdampfer Isebek unter der Südring-Brücke hindurchgeschifft. Der Kapitän erklärte seinen Fahrgästen, was sie links und rechts der Fahrstrecke zu sehen bekamen. Das erste, was ich hörte, war der Satz: »Ich sehe gerade, die Badesaison ist eröffnet.« Durchs offene Fenster seines Karbuffs rief er mir zu: »Wie ist das Wasser?« - »19 Grad,« schrie ich zurück. Diese Information gab der Fahrer an seine Kundschaft weiter, die inzwischen ihre Nasen an den Scheiben plattdrückte.

Nun gut, es waren die ersten Messergebnisse, die wir hatten. Etwas weiter im See hatten wir nur 18 Grad gemessen. Und wie waren die Reaktionen der anderen See-Besucher? Hanseatisch unterkühlt. Einige Mädchen konnten ihre Blicke nicht von uns lassen, allerdings fühlte sich niemand animiert, uns ins Wasser zu folgen. Vielleicht war es denen doch noch zu kalt, oder vielleicht auch zu dreckig. Im Alsterwasser kann man nur wenige Zentimeter sehen, es hat einen leicht ölig-dieseligen Geruch. Hier wollen wir am Himmelfahrtstag unseren Ausflug hin machen. Der Treffpunkt ist etwas abgeschieden und bildet eine Art Loge auf das Geschehen im und am Wasser.

So gegen 18 Uhr sind wir aufgebrochen ins Schachcafe am Bahnhof Rübenkamp. Dort konnten wir im Freien sitzen und ein herrliches Gewitter mit tüchtigem Wolkenbruch erleben, von dem auch wir nicht verschont blieben. Es war ein richtig gelungener Tag, und ich bin zuversichtlich, dass der am Himmelfahrtstag noch getoppt wird.